Gedanken und Wünsche zu Weihnachten

Freut Euch, Halleluja!
Der heutige Heilige Abend beendet die Adventszeit, die Zeit der Erwartung, mit der Nachricht des "Gott mit uns", des Immanuel. Wir erinnern uns heute an ein Faktum, ein Ereignis in der Geschichte, das die Welt verändert hat. Wie der emeritierte Papst Benedikt XVI. in seiner Enzyklika "Deus caritas est" schrieb: "Am Anfang des Christseins steht nicht ein ethischer Entschluß oder eine große Idee, sondern die Begegnung mit einem Ereignis, mit einer Person, die unserem Leben einen neuen Horizont und damit seine entscheidende Richtung gibt."
Von diesem Ereignis aus, das erstmals mit der Geburt zu Bethlehem erfahrbar wurde, entfaltet sich das Heil in der Geschichte. Als Begegnung, als ein Aufruf "kommt und seht", wie ihn Jesus später den Ersten zurief, die ihm nachfolgten, aus Neugier und Sehnsucht.
Hier liegt der entscheidende Aspekt der christlichen Methode: Ein Appell an die eigene Freiheit - infolge eines Ereignisses, das in der Wirklichkeit erfahrbar ist. Es ist die Begegnung mit der Antwort auf die menschliche Sehnsucht, die durch alle Zeitalter vibrierte.
Heute abend können wir besonders deutlich sagen: Es ist insbesondere auch eine Antwort auf das fragende menschliche Herz, das in dieser von Corona geprägten Zeit besonders sensibel nach einem tragfähigen Grund sucht. Die Existenzangst verschwindet im Bewusstsein der Erlösung, die uns geschenkt wird. Der "Appell an die eigene Freiheit" wird darin besonders deutlich, denn ohne Freiheit ist keine Überwindung der eigenen Angst denkbar.
Die Freiheit als Kern der christlichen Methode liegt ebenso am Ursprung jeder Politik, die sich ausdrücklich auf das "Christliche" berufen will, wie es die CDU tut, die "Christlich-Demokratische Union Deutschlands". Eine solche Politik muss notwendigerweise davon ausgehen, dass die unstillbare Sehnsucht des Menschen, mit der er in der Wirklichkeit auf der Suche ist nach der tiefen Bedeutung seiner selbst, nach dem Grund und Ziel des eigenen Lebens, dass diese Sehnsucht eine Antwort findet.
Daher ist die wichtigste Aufgabe der Politik, diese Suche eines jeden Menschen, die seinen Bestand, sein innerstes Wesen ausmacht, zu ermöglichen und zu fördern. Das erfordert eine Gesellschaft und die Möglichkeit, die eigene Sehnsucht unverfälscht wahrnehmen zu können, unverfälscht von Ideologien und aufgezwungenen Vorstellungen über den Menschen, also wahrhaft frei. Daraus ergibt sich, das christliche Ereignis erleben zu können, die Begegnung mit der Neuheit, die das Leben prägt. Auch diese Freiheit ist zentral und muss jedem Menschen möglich sein. Niemand darf durch ideologische Vorstellungen daran gehindert werden, die Bedeutung dieser Begegnung zu prüfen und zu verifizieren, wie sie in der Geschichte unseres je eigenen Lebens uns drängt.
Umso wichtiger ist es, die aktuellen Einschränkungen unserer Freiheit aufgrund der Corona-Situation schnell zu überwinden: Die freie Entfaltung der Person, unmittelbar nach der vorausgenannten Würde des Menschen im zweiten Artikel des Grundgesetzes verankert, ist entscheidend für unser aller Leben und die Erkenntnis unserer eigenen Bedeutung.
In dieser freien Entfaltung der Person entfaltet sich der Horizont wahrer christlicher Politik. Daher ist diese Politik immer an der Person orientiert - von der je einzelnen Person geht jede Perspektive christlicher Politik aus: Hier liegt der Ursprung und Inhalt einer Politik, die den Menschen in seinem innersten Kern ernst nimmt und wertschätzt.
Der Anfang all dessen liegt im Weihnachtsfest, dessen Beginn wir in dieser Heiligen Nacht feiern. Von hier entspringt alles, auf das Christen hoffen und damit Form und Methode aller Politik, die sich christlich nennt.
Vor dieser Perspektive der weihnachtlichen Freude und Hoffnung wünschen wir allen Besuchern unserer Webseite von Herzen
Frohe Weihnachten !

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